Trauer

Heute bekamen wir die Todesnachricht von W. von seiner Frau M., unserer Cousine, also der Cousine meines Mannes. M. war unsere Trauzeugin. Aber das ist auch völlig egal, weil sie unsere Freunde sind. 

Es ist unfassbar, dass W. nicht mehr lebt. Das kann doch gar nicht sein. 

Dein wacher Geist, immer vielseitig interessiert, neuem aufgeschlossen, intelligent und analytisch - das ist jetzt viel zu früh verloren.

Ich sehe Dich vor mir, wie wir diskutieren. Du immer mit einem Lächeln im Gesicht. Du strahltest Ruhe aus, Deine Antworten waren klug und analytisch, immer freundlich. Ich habe nie erlebt, dass Du Unwissenheit oder auch Unverständnis des Gesprächspartners in irgendeiner Weise abgewertet hast.

Du warst in unseren Gesprächen manchmal auch ernst. Das aber eigentlich nur, wenn wir über unsere Kinder gesprochen haben. Wenn es um die Stolpersteine ging, die besondere Kinder und ihre Eltern überwinden müssen. Stolpersteine, die aus Bürokratie bestehen. Da haben wir beide Erfahrung.

Ich habe Dich immer als positiven Menschen, zugewandt und empathisch, erlebt.

Danke für unsere gemeinsame Zeit. Für unser Feiern, für unsere Diskussionen, für Dich.

Durch Corona haben wir uns kaum noch gesehen, da habe ich Dich auch schon vermisst. Jetzt bist Du endgültig fort. Das tut weh.

Ich wünsche Dir, dass Du irgendwo angekommen bist, wo es Dir gut geht. Wo Du nicht einsam bist und wo Deine Einzigartigkeit weiter existiert. Ich wünsche mir, dass ich Dich dort wiederfinde, wenn meine Zeit gekommen ist, das Leben hinter mir zu lassen.

Alles Liebe

 

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