Kein guter Tag

Heute war kein guter Tag.

Seit dem Aufstehen hatte ich einen Kloß im Hals und Druck im Kopf. Die Arbeit lenkte mich meist ab, aber immer wieder musste ich mich zusammen nehmen. Mir standen die Tränen in den Augen.

Erst später wurde mir bewusst, dass Mutti jetzt genau einen Monat tot ist. Da war mein Unterbewusstsein schneller. Es ist unglaublich, wie die Zeit vergeht. Und es ist unglaublich, wie sehr sie mir fehlt.

Wenn ich beim Einkaufen alte Menschen sehe, schießen mir die Tränen in die Augen.

Wenn ich etwas sehe und denke: das könntest du Mutti mitbringen, kommt der Hammer und ich kämpfe darum, nicht haltlos zu weinen.

Wenn ich etwas erlebe und denke, dass musst du Mutti erzählen, falle ich in ein tiefes Loch.

Mutti ist so präsent, so ein Teil von mir, dass sie ständig fehlt. Es ist so irreal, dass ich nach Steckenborn fahre und sie ist nicht da - sondern ich werfe Sachen weg, an denen ihr Herz hing.

Das ist so schwer.

Ich war noch nicht wieder am Grab. Da ist sie für mich nicht. Sie ist überall, aber nicht da.

Und nicht hier.

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