Beerdigung Heinz

Heute war es also soweit. Wir gingen den gleichen Weg wie im Mai, nur dass Heinz diesmal nicht im Rollstuhl sondern im Sarg gefahren wurde.

Evas Geschwister aus Norddeutschland, selbst alt und nicht gesund, kamen diesmal nicht. Es waren außer der Familie noch ein paar Nachbarn da. 

Der Pater fand viele warme Worte, die einen Heinz zeichneten, der wohl keinem so in Erinnerung bleiben wird. 

Heinz war kein einfacher Mensch. Aber in den letzten Jahren ist ihm nach und nach alles genommen worden - alles was er kannte, seine Familie, sein Heim und alles, was ihm wichtig war.

Einmal in den letzten Wochen sagte er zu mir: "Das Lächeln kenne ich!" 

Evas Tod hat ihn sehr getroffen. Das zumindest wusste er, dass jemand sehr wichtiges gestorben ist - auch wenn er ihren Namen nicht mehr kannte, nicht wusste, dass er verheiratet war und Kinder hatte. Aber sein letzter Halt in dieser Welt ging mit Eva. Als wir ihm sagten, dass sie gestorben ist, waren seine Worte: "Jetzt bin ich ganz allein -".

Nun, wenn der Pater recht hat, sind sie jetzt wieder zusammen. Ich weiß es nicht. Aber er wurde von einem Leben befreit, das keines mehr war. Unsere Familie ist wieder kleiner geworden. Ein Mensch, der zu uns gehörte, fehlt.

Die letzten Monate haben uns viel Kraft gekostet und viel Arbeit bedeutet. Jetzt kommt noch einmal viel Arbeit auf uns zu. Noch einmal Abschied nehmen - von all den vertrauten Dingen, die Evas und Heinz Heim ausgemacht haben und auch uns ein Stück Heimat waren. Das wird schwer. 

Es war ein trauriger Tag. 

Hoffen wir, dass es für dieses Jahr die letzte Beerdigung für uns war.

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