Neues von Heinz

Heinz hat sich langsam eingelebt. Er freut sich, wenn wir kommen und bleibt, wenn wir gehen. Alles gut, dachten wir.

Letzte Woche in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag klingelt gegen 1:30 Uhr W.s Handy. Am anderen Ende ein Notarzt.

Heinz wurde vom Personal in seinem Bett liegend, das Gesicht in Erbrochenem, aufgefunden. Er hat davon eingeatmet. Der Notarzt wollte von W wissen, was er tun oder nicht tun soll. Würde er nichts tun, wäre Heinz in drei bis vier Stunden tot. Alternativ könne er ihn stabilisieren und ins Krankenhaus bringen. Was für eine Entscheidung mitten in der Nacht, aus dem Schlaf gerissen.

W sagt, bringen Sie ihn ins Krankenhaus. Wir ziehen uns an und informieren C. Im Krankenhaus sehen wir Heinz nur kurz. Er wird auf ein Überwachungszimmer gelegt. Die Ärztin erklärt uns, dass er eine doppelseitige Lungenentzündung hat. Wir klären das weitere vorgehen: keine Wiederbelebung, keine invasive Beatmung. Das wollte Heinz nicht und so steht es in seiner Patientenverfügung.

Wir lassen eine Kopie der Vollmacht da. Als wir gegen 4:00 Uhr nach Hause fahren, rufen wir C an, dass sie nicht mehr kommen muss. Alles ist geklärt, nun können wir nur noch abwarten. 

Jedes mal, wenn wir Heinz besuchen, schläft er. Die Ärzte meinen, es gibt kleine Zeichen der Besserung, das Fieber ist weg, die Entzündungswerte sind besser. Der Zimmernachbar sagt, er habe ihn noch nicht wach gesehen, aber er wäre auch nicht immer im Zimmer. 

Zwischenzeit.

Warten, was kommt. 

Was wünscht man Heinz und was wünscht man sich? 

Nicht wir entscheiden, wir können nur annehmen, was kommt.

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